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Fast wie Punks im Wald

  • moritzweinstock
  • 23. Mai 2023
  • 1 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Nov. 2024

Ausgerüstet mit Dr. Martens sprangen ein paar Junggesellen durch den Wald. Aber nicht, um Holz zu fällen oder gar schwer zu schuften. Der Arbeitsschuh von einst ist längst zur Stilikone erhoben, die Städter ins Grüne tragen. So rückten sie mit Lautsprechern aus, um im Unterholz blecherne Klänge zu verbreiten. Nehmt euch in Acht, ihr lieben Eulen, Füchse, Würmer und auch Rehe! Wer glaubt, der Mensch kann leisen wandern, der irrt schwer. Äste knackten zwischen ihren Sohlen, Pilze verpufften im Regen und unter menschlichem Gewicht. Der größte Fressfeind frisst hier nichts, er ist nur da und zwar sehr mächtig. Dosenbier und kleine Pillen, die sie sehend schweben ließen, machten aus Bäumen Riesenwesen und aus Moos und Dickicht Drohkulissen. Doch die Angst blieb aus, es war ja Tag und sie sehr munter, so schluckten sie Getränke runter und besoffen sich so gut wie früher. Herrlich war der Rausch knapp unterhalb der Baumgrenze, kein Tag wie jeder andere in slowenischer und feuchter Höhe. Denn sie hatten etwas zu begießen, frisch vermählt war einer unter ihnen. Und bald schon wird er feierlich geloben, auf ewig da zu sein für sie und sich! Mensch, auch deshalb mussten sie noch einmal richtig und fast wie Punks in einem Wald, alles niedertreten und sich knüppeln, bevor danach der Ernst beginnt.


Dr. Martens Lederstiefel auf einem moosbewachsenen, morschen Baumstumpf in einem Wald.

 
 

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